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Zuckerrübenjournal

LZ 19 · 2016

| A K T U E L L E S | P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T

A N B A U

T E C H N I K | Z U C K E R |

Säcke mit Rüben

wurden im Kern

und an den

Flanken der Ver-

suchsmieten ein-

gearbeitet.

Das Vlies wird

stellenweise auf-

gedeckt, um an

die Probensäcke

im Kern und an

den Flanken zu

gelangen. Die

Position der Pro-

ben ist ausgemes-

sen und markiert.

Fotos:

Markus Heimbach

weichungen geben. Witterungsbedingt

gab es auf den beiden Standorten un-

terschiedliche Rodetermine.

Probesäcke in die Miete

Bei der Rodung am 27. November 2015

in Neuss und am 7. Dezember 2015 in

Brüggen sind praxisübliche Rüben-

mieten zur Feldrandlagerung angelegt

worden. Die mittels Handbeerntung

festgestellten Zuckererträge lagen zu

diesem Zeitpunkt bei 21,59 t/ha am

Standort Neuss sowie 17,95 t/ha in

Brüggen. Um die Lagerverluste in den

Mieten im Verlauf der Lagerung bis

Mitte März ermitteln zu können, wur-

den in ausreichend räumlichen Ab-

ständen für mehrere Entnahmetermi-

ne Probensäcke jeweils im Mietenkern

und an den Mietenflanken mit einge-

arbeitet.

Proben alle vier Wochen

Während der Mietenanlage wurden

Referenzproben entnommen, deren

Analysewerte den Ist-Zustand zum Ro-

determin darstellten. Anschließend

wurden diese Mieten mit dem Stan-

dard-Rübenvlies abgedeckt. Im weite-

ren Verlauf wurden dann in vierwöchi-

gem Rhythmus jeweils gegen Mitte

des Monats aus jeder Rübenmiete Pro-

bensäcke aus dem Mietenkern und von

den Mietenflanken entnommen und

analysiert. Aufgrund der unterschiedli-

chen Rodetermine ergaben sich so in

Neuss vier und in Brüggen drei Pro-

benentnahmetermine (siehe Tabelle).

Die Langzeitmiete am Standort

Neuss zeigte eine Minderung des Rü-

benmasseertrags über die Gesamtla-

gerdauer von 7,3 %, in Brüggen wurde

eine Reduzierung des Masseertrags

von 5,5 % ermittelt. Nach 109 Tagen

Lagerdauer in Neuss lagen die Zucker-

ertragsverluste bei 8,1 %.

In Brüggen wurden nach 99 Tagen

Lagerdauer 5,0 % Zuckerertragsverlus-

te festgestellt. Die Analysen ergaben

zum Zeitpunkt der Mietenräumung

Zuckergehalte, die sich nur unwesent-

lich von den Werten der frischen Refe-

renzproben unterschieden. Dies ist auf

den sogenannten Rosineneffekt zu-

rückzuführen, weil durch die Wasser-

verluste des Rübenmaterials die Zu-

ckerkonzentration entsprechend an-

steigt.

Ausblick

Aktuell werden von allen Proben aus

dem Projektjahr 2015/16 (Proberodun-

gen und Feldrandlagerung) die TS-Ge-

halte und Methanerträge durch das In-

stitut für Zuckerrübenforschung in

Göttingen ermittelt. Auch diese Ergeb-

nisse werden veröffentlicht, sobald sie

vorliegen. Das Projekt ist auf eine Lauf-

zeit von zwei Jahren ausgelegt. Witte-

rungsbedingte Jahreseffekte gilt es zu

berücksichtigen. Wenn nach dem zwei-

ten Projektjahr gesichertes Datenmate-

rial vorliegt, können die Verfahrens-

kosten bewertet und der wirtschaftli-

che Einsatz der frischen Biogasrübe

dargestellt werden.

Markus Heimbach

Markus Kohl

Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.

Proberodungsergebnisse (Handbeerntung) der Projektstandorte

11.08.

25.08.

08.09.

22.09.

06.10.

20.10.

03.11.

17.11.

07.12.

Brüggen 7,64 9,68 11,5 13,98 15,08 14,91 16,94 18,09 17,95

Neuss

9,36 11,1 14,1 15,8 17,2 20,36 20,08 21,59

0

5

10

15

20

25

Zuckerertrag t/ha