LZ 19 · 2016
Zuckerrübenjournal
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Z U C K E R
T E C H N I K | A N B A U | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |
Florian Oymans
„Die Verhandlungen haben lange ge-
dauert, aber das Ergebnis zeigt, dass es
richtig war, so lange zu verhandeln“, so
Florian Oymans (31) aus Issum. „Im Ver-
gleich zu anderen Abschlüssen kann
sich der neue Liefervertrag sehen las-
sen.“ Er ist das neue Beiratsmitglied des
Rheinischen Rübenbauer-Verbands für
den Kreis Kleve. Neben der Schweine-
mast werden Rüben, Kartoffeln, Getrei-
de sowie Erbsen und Bohnen als Indus-
triegemüse angebaut. Dass er gerade
jetzt in die Arbeit für den Berufsstand
einsteigt, findet er besonders interessant
und erwartet spannende Zeiten für die
Rübe. Ob er die Rübenfläche in seinem
Betrieb ausdehnen wird, weiß er noch
nicht genau, da nicht alle Böden rüben-
fähig sind. „Hier im Kreis Kleve werden
sicher einige ihre Rübenfläche ausdeh-
nen, denn die Rübe steht nur mit etwa
8 % in den Fruchtfolgen.“ Bei den Preis-
modellen tendiert er für seinen Betrieb
eher zu dem Flexpreismodell. Für die
Zukunft sieht er auch die Anbauer in
der Pflicht: „Damit die Rübe wirtschaft-
lich bleibt, sind gute Leistungen erfor-
derlich. Dazu müssen wir die Ertrags-
kraft der Rübe weiter verbessern.“
Oymans hat in Bonn Agrarwissen-
schaften studiert mit Schwerpunkt
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,
bevor er den elterlichen Betrieb über-
nahm. Er ist im Vorstand der REKA
und Mitglied im Landesagrarausschuss
der CDU. Außerdem ist er in der Orts-
bauernschaft aktiv. Florian Oymans ist
verheiratet und hat eine acht Monate
alte Tochter.
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Claus Wynen
Claus Wynen aus Elsdorf ist das neue
Beiratsmitglied für den Bezirk Bed-
burg, Bergheim, Elsdorf. Der 44-Jähri-
ge bewirtschaftet mit seiner Familie
einen Ackerbaubetrieb und baut ne-
ben Zuckerrüben Kartoffeln, Weizen,
Gerste und Raps an. Außerdem wer-
den Schweine gemästet und die Fami-
lie betreibt im kleinen Rahmen Pony-
reiten für Kinder.
Auf den Flächen des Betriebes Wy-
nen legt der Rheinische Rübenbauer-
verband schon seit vielen Jahren Ver-
suche an. Die Zuckerrübe ist eine wich-
tige Frucht im Betrieb, alle Arbeiten er-
ledigt Wynen selber, nur das Roden
übernimmt der Maschinenring. Dass
die Rübe auch in Zukunft eine Rolle in
seinem Betrieb spielt, davon ist er
überzeugt. „Mit dem Vertragsabschluss
bin ich zufrieden. Dass wir Landwirte
mehr am freien Markt beteiligt wer-
den, wie das bei Weizen und Kartoffeln
auch der Fall ist, war zu erwarten.“ Wy-
nen wird sich wohl zu 100 % für das
Flexpreismodell entscheiden und seine
Rübenmenge auf 135 % ausdehnen.
Aufgrund der schlechten Preise im
Schweinesektor ist für ihn ein stabiler
Rübenanbau besonders wichtig.
Claus Wynen ist Diplom-Betriebs-
wirt und hat in Bingen Internationalen
Agrarhandel studiert. Er ist im Rheini-
schen Landwirtschafts-Verband im
Kreisvorstand Köln/Rhein-Erft-Kreis
aktiv als Ortslandwirt und Mitglied im
RLV-Schweineausschuss. Seine Frei-
zeit verbringt er am liebsten mit der
Familie, er hat drei Töchter.
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Stefan Bonsels
Auch Stefan Bonsels aus Neukirchen-
Vluyn ist sich sicher, dass die Rübe ei-
ne Zukunft hat. „Der neue Lieferver-
trag hat für jeden etwas dabei: Wer
spekulieren will, kann das tun, wer
eher auf Sicherheit setzt, nimmt das Si-
cherheitsmodell. Ich bin eher der Zo-
cker, deshalb tendiere ich mehr zu
dem Flexpreismodell. Aber das muss
jeder für sich entscheiden. Da wir
schon eine große Rübenquote haben
und außerdem die Kartoffel in der
Fruchtfolge, werde ich wohl nur 10
oder 20 % mehr Rüben machen.“ Aber
Bonsels erwartet auch schwierige Jah-
re für die Rübe. „Wenn die Raps- oder
Weizenpreise anziehen und der Zu-
ckerpreis nicht entsprechend mitzieht,
kann es für die Rübe eng werden. Bei
der Rübe muss weiterhin an jeder Kos-
tenschraube gedreht werden.“
Stefan Bonsels (46) ist das neue Bei-
ratsmitglied für den Bezirk Wesel und
bewirtschaftet einen Ackerbaubetrieb
mit Ammenkuhhaltung. Der staatlich
geprüfte Landwirt baut Rüben, Kartof-
feln, Weizen, Raps und Mais an. Sehr
aktiv ist er im Maschinenring Nieder-
rhein, dem er von Anfang an angehört
und wo er heute im Vorstand mitarbei-
tet. Da sein Betrieb 50 km von der
nächsten Zuckerfabrik entfernt liegt,
werden die Rüben schon seit 30 Jahren
mit eigenen Lkw transportiert. Säen
und Ernten übernimmt bei ihm ein
Lohnunternehmer. Der Betrieb wird
bereits seit den 1970er Jahren in Ko-
operation mit dem Nachbarn bewirt-
schaftet.
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Drei neue Mitglieder in den Beirat gewählt