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LZ 19 · 2016

Zuckerrübenjournal

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| Z U C K E R | T E C H N I K

A N B A U

B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |

Wie lange kann man

frische Rüben einsetzen?

Die Rübe als Biogassubstrat erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Oft werden Rüben

„frisch“ verfüttert, das heißt, sie werden während einer laufenden Zuckerrübenkam-

pagne chargenweise zur Biogasanlage transportiert und verarbeitet. In Verbindung

mit einer praxisüblichen Feldrandlagerung lassen sich Rüben so über dieWintermo-

nate in Biogasanlagen einsetzen. Doch über welchen Zeitraum lassen sich Rüben ma-

ximal frisch einsetzen, bevor die Verluste höher sind als der Nutzen?

D

iese Frage wird in dem aktuellen

Projekt des Rheinischen Rüben-

bauer-Verbandes bearbeitet. Das Pro-

jekt zur „Optimierung des Einsatzes

frischer Rüben in Biogasanlagen“ ist

im August 2015 angelaufen und wird

durch das Landwirtschaftsministerium

NRW gefördert.

Das wurde untersucht

Um konkrete Aussagen zum optimalen

Zeitraum für den Einsatz frischer Rü-

ben treffen zu können, wurden Rü-

benschläge an zwei Standorten in

Brüggen und Neuss mittels Probero-

dungen in zweiwöchigem Rhythmus

ab Anfang August 2015 bis zur Rodung

im November beziehungsweise De-

zember begleitet. Das gewonnene Rü-

benmaterial wurde im Rübenlabor Jü-

lich auf Zuckergehalt und Inhaltsstof-

fe analysiert.

Zu Beginn der Proberodungen am

11. August 2015 lag der Zuckerertrag

am Standort Neuss bei 9,36 t/ha und in

Brüggen bei 7,64 t/ha (siehe Grafik). Im

weiteren Verlauf sind kontinuierliche

Ertragssteigerungen auf beiden Stand-

orten festgestellt worden, wobei die

Unterschiede zwischen den Standor-

ten in etwa im gleichen Verhältnis

blieben. Im Oktober stagnierten die

Erträge in Brüggen bei etwa 15 t Zu-

cker je ha, während auf der Parzelle in

Neuss der höchste Zuckerertragsan-

stieg in einem zweiwöchigen Zeitraum

um etwa 3 t/ha auf 20,36 t/ha festzu-

stellen war. Der Standort Brüggen wie-

derum konnte bis zur dann folgenden

Proberodung am 3. November noch

einmal einen stärkeren Zuwachs auf-

weisen. Die Auswertung der Wetterda-

ten könnte Aufschluss über mögliche

Hintergründe der beschriebenen Ab-

Tabelle: Langzeitmietenversuch

Rübenertrag relativ Zuckerertrag relativ

Zuckergehalt relativ

Standort Neuss

Frische Rüben

100,0

100,0

100,0

Dezember

97,8

96,1

98,2

Januar

95,0

93,6

98,5

Februar

95,0

93,1

98,2

März

92,7

91,9

99,4

Standort Brüggen

Frische Rüben

100,0

100,0

100,0

Januar

96,5

97,6

101,3

Februar

94,4

94,9

100,8

März

94,5

95,0

101,0

Mietenanlage,

hier am Standort

Neuss: Nachdem

die Probensäcke

imMietenkern

eingebracht wor-

den sind, wird die

Miete aufgefüllt.